September

und schon bin ich einen Monat hier... 
Eigentlich kann ich es immer noch nicht so ganz glauben. Die Frage ist dann nur, was kann ich nicht glauben, -dass ich schon einen Monat hier bin, oder, dass ich erst einen Monat hier bin? 
Manchmal fühlt es sich tatsächlich schon viel länger an; weniger wie ein Monat und mehr so, wie viele, viele Jahre. 

Ich habe mich wirklich gut eingelebt.
Dewis Lodge unser kleines Heim habe ich bereits ausreichend verwüstet und mit meiner dreckigen Wäsche gefüllt und den Weg zum nächsten Sainsbury's kann ich im Schlaf.
Wenn ich auf der Arbeit die Flure hinuntergehe, kann ich (fast) jeden mit Namen grüßen, oder auch stehen bleiben und ein Schwätzchen halten.

Wie zum Beispiel Bob, der Abba singt, wenn er mit dem Reinigungskasten die Fluhre entlangläuft und mir immer ein Bonbon zusteckt. Oder Stella, mit der ich mir mein Büro teile und mit der ich mich lachend, schwatzend und stöhnend durch den Büroalltag kämpfe.


Meine beiden Chefs sind klasse.

Aber am allerwichtigsten sind wirklich Maddy, Hilary und Maike.
Die ersten beiden sind meine Mit-bewohnerinnen und Mit-interns; Maddy aus England und Hilary aus Amerika. Da wir nun mal zusammenwohnen und auch zusammenarbeiten, kennen wir uns mittlwereile echt gut. Inzwischen haben wir noch Zuwachs bekommen, durch Rita, die die nächsten 3 Monate bei uns bleiben wird und oft kann man uns vier als lachendes, quatschendes Gewusel irgendwo gemeinsam antreffen.

Maike ist die zweite deutsche Freiwillige von ASF in Coventry. Zusammen mit Freiwilligem-von-ASF-in-Coventry-Nummer-drei, Robert, aus Polen, wohnt und arbeitet sie zusammen in einem anderen Teil der Stadt.
Wir haben echt Glück gehabt hier zusammen zu landen. Einmal tut es natürlich ganz generell gut, jemanden zum Reden zu haben, der gerade ganz ähnliche Erfahrungen macht, wie man selbst. Andererseits ist ganz klar, dass jemand, der das Känguru kennt, noch ganz viele andere tolle Qualitäten hat.

Ja, es läuft gut; der letzte Monat war spannend, chaotisch, voll neuer Herausforderungen und der langsamen Erkentniss, dass das hier jetzt auch "zu Hause" ist. 
Es gibt Zeiten, wo ich dass andere zu Hause echt vermisse und Momente, in denen ich denke, "wenn du wieder zu Hause bist, musst du das unbedingt erzählen", so als wäre das bald, nur um mich dann zu fangen und festzustellen "nein, das dauert noch elf Monate und genauso wie vorher wird das nicht mehr sein".

Aber im Großen und Ganzen? es geht mir sehr gut und ich bin sehr glücklich und zufrieden hier.