You weren't here last time I
came rügt
Winston verschmitzt in die erfreute Umarmung aus grüner, weicher Jacke mit
Baskenmütze hinein. Winston,
ist vermutlich unser ältester Guide und ohne Frage 'my favourite'.
Als wir
mit der Schulklasse im Nebenraum stehen und die Gruppen für die Tour einteilen,
sagt Paul auf die Frage mit wem ich mitgehen soll: mit Winston bekommst
du den Telegraph, mit mir nur die Sun worauf
ich lachen muss und ihm freundschaftlich einen Ellbogen in die Seite ramme.
Mit
Winston gehe ich dann trotzdem mit, denn es stimmt schon, was Winston nicht
weiß, weiß vermutlich keiner und außerdem macht es einfach am meisten Spaß.
Am Ende
der Tour bringe ich die Gruppe allein zu ihrem Lunchroom zurück und höre, wie
die etwa 13-jährigen Mädchen hinter mir hingerissen wispern wasn't he cute? he was SO cute!
Nach
der Tour, bei der ich aus 'Fortbildungsgründen' mitgegangen bin und der
anschließenden Tea Break mit den Guides, bin ich alleine im Büro. Stella ist
auf einer Curriculums-Konferenz.
Nach
dem wir gestern aus 'Fortbildungsgründen' eine etwas verlängerte Mittagspause
damit verbracht haben durch die Ausstellungen im Herbert zu wandern, muss ich
heute dann doch endlich einmal ernsthaft arbeiten.
Wie zu jedem Monatsende fiel
mir vor kurzem voller Erschrecken ein, dass die Newsletter ja noch geschrieben
werden muss. Begleitet
von Bronski Beat und den Resten von Bobs Süßigkeiten mache ich mich an die
Arbeit.
In der
heutigen Mittagspause diskutiere ich mit Maddy
über Geschlechterrollen, die Einstellung der Anglikanischen
Kirche zu Frauen und über Rape Culture. Gegen Abend kommt Stella zurück, voller
Ideen und Begeisterung, erzählt viel, sagt du
hättest mitkommen sollen, das wär' voll cool gewesen und wir spielt die Geschichte der
Raupe Nimmersatt mit dem dazugehörigen Plüschtier nach, während ich vorlese.
Auf dem
Nachhauseweg stoppe ich für einen Schwatz mit Adrian und komme nach Dewis, um
meine beiden erkälteten Mitbewohner zusammen in der Küche anzufinden. Hilary
auf den Treppenstufen, Maddy auf dem Fußboden und ich auf dem einsamen Stuhl,
der einfach so in der Küche rumsteht.
Unser fast schon traditionelles
Nach-der-Arbeit-in-der-Küche-sitzen, geht von da aus nahtlos in das fast
genauso traditionelle
Wie-war-dein-Tag-hast-du-das-schon-gehört-?-wollen-wir-demnächst-mal-wieder-zusammen-Brettspiele-spielen-?
über.
Beim
Abendessen unterhalte ich mich mit Hilary über glauben und nicht-glauben und
darüber ob es einfacher ist, diesen Internship als Christ, oder als
nicht-religiöser Mensch zu machen. Wir spülen ab und schlurfen in unsere Zimmer.
Beim
offenen Fenster fällt der gelbe Schein der Lichterketten auf meinen
Computerbildschirm. Mein Kopfkissen beschützt meinen Po vor der Kälte des Metallstuhles
und ich fühle mich wohl.
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