2014-01-30

Contentment















































You weren't here last time I came rügt Winston verschmitzt in die erfreute Umarmung aus grüner, weicher Jacke mit Baskenmütze hinein. Winston, ist vermutlich unser ältester Guide und ohne Frage 'my favourite'.

Als wir mit der Schulklasse im Nebenraum stehen und die Gruppen für die Tour einteilen, sagt Paul auf die Frage mit wem ich mitgehen soll: mit Winston bekommst du den Telegraph, mit mir nur die Sun worauf ich lachen muss und ihm freundschaftlich einen Ellbogen in die Seite ramme.
Mit Winston gehe ich dann trotzdem mit, denn es stimmt schon, was Winston nicht weiß, weiß vermutlich keiner und außerdem macht es einfach am meisten Spaß.

Am Ende der Tour bringe ich die Gruppe allein zu ihrem Lunchroom zurück und höre, wie die etwa 13-jährigen Mädchen hinter mir hingerissen wispern wasn't he cute? he was SO cute!

Nach der Tour, bei der ich aus 'Fortbildungsgründen' mitgegangen bin und der anschließenden Tea Break mit den Guides, bin ich alleine im Büro. Stella ist auf einer Curriculums-Konferenz. 
Nach dem wir gestern aus 'Fortbildungsgründen' eine etwas verlängerte Mittagspause damit verbracht haben durch die Ausstellungen im Herbert zu wandern, muss ich heute dann doch endlich einmal ernsthaft arbeiten. 

Wie zu jedem Monatsende fiel mir vor kurzem voller Erschrecken ein, dass die Newsletter ja noch geschrieben werden muss.  Begleitet von Bronski Beat und den Resten von Bobs Süßigkeiten mache ich mich an die Arbeit.

In der heutigen Mittagspause diskutiere ich mit Maddy über Geschlechterrollen, die Einstellung der Anglikanischen Kirche zu Frauen und über Rape Culture. Gegen Abend kommt Stella zurück, voller Ideen und Begeisterung, erzählt viel, sagt du hättest mitkommen sollen, das wär' voll cool gewesen und wir spielt die Geschichte der Raupe Nimmersatt mit dem dazugehörigen Plüschtier nach, während ich vorlese.

Auf dem Nachhauseweg stoppe ich für einen Schwatz mit Adrian und komme nach Dewis, um meine beiden erkälteten Mitbewohner zusammen in der Küche anzufinden. Hilary auf den Treppenstufen, Maddy auf dem Fußboden und ich auf dem einsamen Stuhl, der einfach so in der Küche rumsteht.

Unser fast schon traditionelles Nach-der-Arbeit-in-der-Küche-sitzen, geht von da aus nahtlos in das fast genauso traditionelle Wie-war-dein-Tag-hast-du-das-schon-gehört-?-wollen-wir-demnächst-mal-wieder-zusammen-Brettspiele-spielen-? über.

Beim Abendessen unterhalte ich mich mit Hilary über glauben und nicht-glauben und darüber ob es einfacher ist, diesen Internship als Christ, oder als nicht-religiöser Mensch zu machen. Wir spülen ab und schlurfen in unsere Zimmer.

Beim offenen Fenster fällt der gelbe Schein der Lichterketten auf meinen Computerbildschirm. Mein Kopfkissen beschützt meinen Po vor der Kälte des Metallstuhles und ich fühle mich wohl.



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